24.09. Die Woche

  • HIER Prantls Wochenvorschau: Wahlkampf – Wahrheit, Lüge, Inszenierung
  • HIER Sonntagsfrage Postillion: Was sagen Sie dazu, dass sich inzwischen rund 12 Prozent der Deutschen fleischlos ernähren?

Die „1. Memminger Wochen der Vielfalt“ haben Halbzeit. Bisher sind sie unserer Meinung nach ein großer Erfolg. Zur Eröffnung mit dem Friedensgruß kamen knapp 200 Menschen, die „publikumswirksamen“ Veranstaltungen wie Film, irische Musik, Pfarrfest und auch das brasilianische Oktoberfest waren überragend besucht, die informativen Veranstaltungen für das erste Mal auch gut. Die Höhepunkte der zweiten Woche sind „Neue Chancen für Frauen und Kinder in Nepal“, die Lesung „Jiddisch jetzt“, die Fotoausstellung der MEWO „Gesichter der Stadt Memmingen“ am nächsten Wochenende bis 03.10.. Abschluss wird am 03.10. ub der Moschee in der Schlachthofstraße sein. Um 16 Uhr wird das Ende der Wochen der Vielfalt „gefeiert“. So schließt sich der Bogen von der Martinskirche zur Eröffnung zur Moschee zum Abschluss (Aussage von Dekanin Frau Schieder) Alle Infos auf www.vielfalt.memmingen.de

Der Wahlkampf neigt sich dem Ende zu. Er macht uns und mir große Sorgen. Die politischen Parteien sehen sich zunehmend nicht mehr als Konkurrenten um die Sitze sondern als Gegner, ja Feinde. Es wurden noch nie so viele Plakate zerstört (viele von den Grünen) wie dieses Jahr. Prantls Blick formuliert das gut, hier ein Zitat: „Die AfD, die es vor zwanzig Jahren noch nicht gab, beschimpft und verhöhnt heute die Politik der von ihr so genannten „Altparteien“ und „Systemparteien“ als dumm, als lügnerisch und betrügerisch. Das auf alle anderen Parteien und auf alle Kritiker gemünzte Wort „Lügner“ gehört zu den Lieblingswörtern der AfD, die sich gern aufs Podium der absoluten Wahrheit stellt und auf die angeblich „dreckige Politik“ aller anderen zeigt.“ Dies ist auch ein „Verdienst“ von Freien Wählern und CSU, die die Sprache der AFD übernehmen und damit hoffähig machen. Notwendig wäre eine klare Abgrenzung in Inhalt und Sprache und wenn dann noch die Grünen (wo man durchaus einiges kritisieren kann) als Hauptgegner bezeichnet, sagt das schon viel aus.

Die Arbeit im Stadtrat hat mit voller „Wucht“ wieder begonnen. Das Jahr 2025 (500 Jahre Bauernartikel) war Thema – wir werden ausführlich darüber berichten. Spannend wird der Entwurf des Haushalts 2025.

Unsere Fraktion „Grüne / Linke“ hatte Klausur, wo wir Halbzeit-Bilanz gezogen haben und unsere Wahlprogramme mit der Realität verglichen haben. Auch darüber werden wir demnächst ausführlich hier berichten.

Siehe Wahl oben – das alles überlagernde Thema. Hier nur kurz: gehen Sie wählen, wählen Sie nach ihrer Überzeugung – es gibt keine „verschenkten“ Stimmen. Testen Sie den Wahlomat, er gibt ihnen Anhaltspunkte.

Es zeichnet sich ein Dreikampf um Platz zwei ab. Freie Wähler, Die Grünen und die AFD liegen nach beieinander. Da die Freien Wähler wieder die Regierung bilden werden, ist es schon entscheidend wär stärkste Kraft der Opposition wird. Es wäre fatal, wenn dies die AFD wäre, denn „im Landtag darf die Oppositionsführerin in der Regel direkt nach den Regierungsparteien ans Mikro – und setzt damit nicht selten den Ton der Debatte. Auch bei den Regierungserklärungen des Ministerpräsidenten oder von Staatsministern, über weite Strecken der Corona-Pandemie waren diese das entscheidende Format im bayerischen Parlament. Oder bei den traditionellen Schlussworten des Landtagspräsidiums, ein zeremonieller Akt, bei dem es um Grundsätzliches geht, um Debattenkultur, überhaupt um den Wert der Demokratie“, so in der SZ

Die Migrationsdebatte ist wieder in vollem Gange. SPD-Chef Klingbeil spricht davon, dass es keine „Zaubermaßnahme“ gibt. Das sehen wir auch so, alles andere ist Populismus. Unserer Meinung nach – und das kommt in den Wochen der Vielfalt auch immer wieder zur Sprache, gibt bzw. gäbe ein Bündel von Maßnahmen:

  • Alle Menschen, die bei uns in Deutschland ankommen, müssen mit „Würde“ und Wohlwollen behandelt werden. Sie haben schwere Schicksale hinter sich
  • des weiteren in klar, dass Deutschland was die Aufnahme von Geflüchteten betrifft an die Grenzen gelangt (obwohl es Landkreise und Städte gibt, die das wesentlich besser bewältigen, wahrscheinlich mit mehr Willen, eine Lösung zu finden)
  • wir müssen die Länder unterstützen, die in Europa Aussengrenzen haben und mit den Flüchtlingsströmen allein gelassen werden: Griechenland, Italien, Spanien…, wohlwissend dass eine Einigung in Europa nicht einfach ist
  • wir müssen all die Nachbarländer von kriegerischen Konflikten unterstzen, die die Hauptlast tragen: z.B. die Türkei, die nordafrikanischen Staaten, auch hier wissend, dass dies nicht einfach ist
  • wir müssen endlich alles Ernst nehmen, was unter dem Schlagwort „Fluchtursachen bekämpfen“ zusammengefasst ist: andere Handelsabkommen mit z.B. den Ländern Afrikas, die ihnen mehr Möglichkeit zur Eigenentwicklung lassen.
  • Bücher:
  • Dipo Faloyin:Afrika ist kein Land (das Beste Intro für einen Kontinent)
  • Howard W. French: Afrika und die Entstehung der modernen Welt (eine Globalgeschichte) – beide sehr lesenswert um Vieles besser zu verstehen.

Ein großes Thema wird immer mehr die „Wohnung-Misere“. Die Baukosten und Zinsen steigen, der Wohnungsbau geht massiv zurück. Auch hier gibt es keine einfache Lösung. Wir werden uns hier mit diesem Thema ausführlich beschäftigen, weil das auch Memmingen stark betrifft.

Über die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland hat laut einem Pressebericht im vergangenen Jahr weniger als 20 Euro brutto in der Stunde verdient. Das seien gut 21,5 Millionen Beschäftigte gewesen, meldet das RedaktionsNetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes, die die Linksfraktion im Bundestag in Auftrag gegeben habe. Zudem habe gut jeder Dritte weniger als 16 Euro erhalten, also rund 13.6 Millionen Beschäftigte. Weitere gut 6.6 Millionen hätten lediglich unter 13 Euro brutto pro Stunde verdient, was 16,7 Prozent entsprochen habe.

Der Ukrainekrieg geht unvermindert weiter, es ist kein Ende in Sicht. Es gibt von beiden Seiten bisher keine Gesprächsbereitschaft. Die Menschen leiden weiter, es gibt weiter viele Tode, viel Zerstörung.

Mehr als 43.000 Menschen haben durch die schweren Überschwemmungen in Libyen ihr Zuhause verloren, weit über 1000 Menschen kamen zu Tode. Die Unwetter und Extrem-Wetter nehmen weltweit zu, die Temperaturen steigen ständig.

„Gibt es überhaupt noch Orte und Menschen auf dieser Welt, die nicht globalisiert sind? Im ecuadorianischen Yasuní-Regenwald sind zumindest einzelne Gruppen bekannt, die den Kontakt zur Außenwelt vermeiden. Noch. Denn durch die globale Nachfrage nach Öl und Holz sind die weitestgehend isolierten Indigenen der Huaorani vom Aussterben bedroht. Diese Gruppen haben den Inkas und den spanischen Konquistadoren getrotzt. Ihren Kampf gegen den globalen Kapitalismus schienen sie hingegen bis vor Kurzem noch zu verlieren. Ein Referendum hat dies nun geändert“ Zitat aus Nachdenkseiten – der ganze Artikel HIER.

Das Oktoberfest läuft auf vollen Touren. Es wird über Drogenmissbrauch berichtet – wohlgemerkt nicht Bier. Der FC Bayern München war auf dem Oktoberfest, morgen am Montag werden wir auch mal hingehen.

Die Eishockeysaison beginnt nächsten Freitag. Fußball läuft schon länger, der FC Memmingen ist am Tabellenende und hat auch schon den Trainer entlassen.