
Geprägt wird das Jahr von den Feierlichkeiten zu „500 Jahre Bauernartikel“, aber es gibt noch andere wichtige Ereignisse und sicher auch einiges Unvorhergesehenes. Aber der Reihe nach.
Vorgezogene Bundestagswahl
Am 23.02.25 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. In einigen Medien wird Merz als Favorit für die Kanzlerkandidatur gehandelt. Der jetzige Kanzler Scholz setzt auf eine Aufholjagd wie bei der letzten Bundestagswahl. Söder fällt außer durch Populismus hauptsächlich durch wechselnde Anschuldigungen gegen die Grünen auf. Den Umfragen zufolge könnte die AFD ein besorgnis erregendes Ergebnis einfahren. Während Merz ohne jegliche Erfahrung in einem Regierungsamt seine Agenda der Umverteilung von unten nach oben verfolgt, versucht Scholz noch Teile des alten Wahlprogramms mit wechselnden Mehrheiten in der restlichen Legislaturperiode umzusetzen. Die FDP hat sich durch die bekannte Hintertreibung der Ampel als politisch nicht verlässlicher Partner gezeigt.
Die Linke als soziale Alternative wird auch im neuen Bundestag gebraucht. Mit der „Mission Silberlocke“ (Gysi, Ramelow, Bartsch) versuchen wir drei Direktmandate zu erreichen. Alle drei haben mit ihrem Wirken in der Vergangenheit die politische Agenda unserer Partei verkörpert und können trotz ihres Alters noch wertvolle Impulse für die Zukunft geben.
Der Haushalt 2025 in Memmingen
Die wichtigste Abstimmung im ersten Quartal wird der Haushalt 2025 sein. Die Eckdaten wurden schon im Dezember bekannt gemacht, die Detailarbeit liegt jetzt im Januar an. Es wird nicht einfach, das ist schon abzusehen. Es muss auch in Memmingen gespart werden.
Es wird immer von einem Ausgabenproblem gesprochen (die hohen Personalkosten) und es wird immer unterschieden zwischen Pflichtausgaben und freiwilligen Ausgaben. Meiner Meinung nach sind ALLE Ausgaben im Sinne der Bürger*innen und daher sind auch die freiwilligen Ausgaben notwendig. Freiwillig sind die Kultur (Museen / Theater / Bibliothek) aber auch Schwimmbad, Sportstätten. Aber genau diese Bereiche machen die Stadt lebenswert und als Industriestandort attraktiv. Und die Personal-Ausstattung ist in vielen Bereichen eher zu gering für die vielen anfallenden Arbeiten. Den Kommunen werden immer mehr Aufgaben angetragen ohne die finanzielle Ausstattung zu verbessern.
Daher haben wir unserer Meinung nach ein Einnahmeproblem. Das können wir in Memmingen nicht wirklich lösen, da Kommunen wenige Möglichkeiten haben, Einnahmen zu generieren (Gebühren, Grund- und Gewerbesteuer). Das Einnahmeproblem liegt auf Landes- und Bundesebene. Da wird der Mittelstand viel zu hoch belastet (das sieht auch die CDU/CSU so), die Reichen (und die gibt es immer mehr und sie haben immer mehr Reichtum – da wird es demnächst hier einen eigenen Artikel geben) werden viel zu sehr geschont – sie zahlen kaum Steuern.
500 Jahre Bauernartikel in Memmingen
Hier einige Informationen und zwei Buchempfehlungen – ausführlicher Artikel demnächst.
(Texte zu den Büchern aus den Klappentexten)
LEA YPI, geboren 1979 in Tirana, Albanien, hat in Florenz und Rom Philosophie und Literatur studiert und unter anderem in Paris, Oxford, Stanford und Frankfurt am Main geforscht und gelehrt. Derzeit ist sie Professorin für Politische Theorie an der London School of Economics. Für den Guardian schreibt sie regelmäßig zu gesellschaftspolitischen Themen.
Albanien 1989 – es herrschen Mangelwirtschaft, die Geheimpolizei und das Proletariat. Für die zehnjährige Lea ist dieses Land ihr Zuhause: ein Ort der Geborgenheit, des Lernens und der Hoffnung. Alles ändert sich, als die Mauer fällt. Jetzt können die Menschen wählen, wen sie wollen, sich kleiden, wie sie wollen, anbeten, was sie wollen. Aber die neue Zeit zeigt bald ihr hartes Gesicht: Skrupellose Geschäftemacher ruinieren die Wirtschaft, die Aussicht auf eine bessere Zukunft löst sich auf in Arbeitslosigkeit und Massenflucht. Das Land versinkt im Chaos, und Lea beginnt sich zu fragen, was das eigentlich ist: Freiheit. In hinreißender Prosa erzählt die Autorin über das Erwachsenwerden im poststalinistischen Albanien und in einer schillernden Familie, die vom Sturm der Geschichte erfasst wird.


TIMOTHY SNYDER ist Professor of Geschichte an der Yale University und Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien. Zu seinen Büchern, die in mehr als vierzig Sprachen übersetzt wurden, gehören „Bloodlands“, „Black Earth“, „Der Weg in die Unfreiheit“, „Die amerikanische Krankheit“ und „Über Tyrannei“. Seine Arbeiten haben Posterkampagnen und Ausstellungen, u.a. im NS-Dokuzentrum, Skulpturen, einen Punkrock-Song, einen Rap Song, ein Theaterstück und eine Oper inspiriert. Snyder ist in mehr als 50 Filmen und Dokumentationen aufgetreten. Bei „X“ hat er über 540.000 Follower.
Timothy Snyder ist „der führende Interpret unserer düsteren Zeiten“ genannt worden. Nur wenige Intellektuelle haben wie er mehr als eine halbe Million Follower bei X und schreiben Bücher, die bei Erscheinen in zwei Dutzend Sprachen übersetzt werden. Sein Weltbestseller „Über Tyrannei“ hat Millionen Menschen von Washington und Kiew bis Hongkong ermutigt, für die Freiheit einzutreten und notfalls auch zu kämpfen. Nun legt der unermüdlich für die Ukraine und gegen Trump engagierte Historiker ein brillantes Buch vor, das erklärt, was Freiheit ist, wie sie oft missverstanden wird und warum sie unsere einzige Chance ist zu überleben.
Freiheit ist die Abwesenheit von Verboten. Wir sind frei, wenn wir tun und lassen können, was wir wollen. So denken viele. Aber wahre Freiheit ist nie nur Freiheit von, sondern immer auch Freiheit zu – die Entfaltung von Möglichkeitsräumen, für die wir auf die Gemeinschaft mit anderen angewiesen sind. Erst so wird Freiheit zu dem Wert, der alle anderen Werte ermöglicht. In „Über Freiheit“ nimmt uns Tim Snyder mit auf eine aufwühlende Reise. Schriften politischer Philosophen und Dissidenten, Gespräche mit zeitgenössischen Denkern, eigene Erfahrungen – all das fließt ein in eine Erkundung der wichtigsten und am meisten bedrohten Ressource unserer Zeit: die Entschlossenheit, mit der wir uns gegen die Welle der Unfreiheit behaupten, die über unsere Zeit hereingebrochen ist.
Kommunalwahl
Im März 2026 (scheint noch weit entfernt, ist aber näher als man meint) steht die Kommunalwahl vor der Tür. Ende 2025 werden alle Parteien ihre Listen aufstellen und dann in den Wahlkampf starten. Es wird spannend werden. Einige Stadträt*innen werden ausscheiden. Es ist für alle nicht mehr so einfach, die Listen voll zu bekommen.
Die Kommunalwahl wird uns nach den Feierlichkeiten ab Oktober 2025 mehr beschäftigen und auch hier ausführlich erläutert und dargestellt werden.
Und sonst noch
Die Memminger Zeitung hat bisher mit der Glaskugel ins nächste Jahr geschaut. Jetzt übernimmt das die KI und ist gleichzeitig die Lösung für alle Probleme, ob Bademeister, Autoverkehr, Sauna oder Sport. KI wird den Fischertag revolutionieren und, und, und …
Sicher wird 2025 das neue Kombibad eröffnet und da können wir uns (trotz klammer Kassen) alle freuen, dann vielleicht mit klammer Badehose.
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