Wir schaffen das

10 Jahre sind seit diesem Satz von Angela Merkel vergangen. Zwischen 2014 und 2016 kamen ca. 1 Million Flüchtlinge nach Deutschland. Das hört sich nach viel an, aber hier mal ein Vergleich: Deuschland hat 83,6 Milllionen Einwohner. Wenn also in einer Kneippe 84 Besucher sind ist mit den Flüchtlingen EINER dazu gekommen. In dieser Kneippe würde niemand sagen, dass mit dem Einen sich viel geändert hat.

Jetzt gibt es Auswertungen: was wurde aus den Flüchtlingen von damals?

  • HIER Mediendienst Integration – 10 Jahre: wir schaffen das – eine Bilanz
  • HIER Artikel SZ vom 11.08.2025
  • HIER Migration und ihr Beitrag zum Staatshaushalt

Hier eine Zusammenfassung aus dem Artikel der SZ. Ausführlichere Informationen auf der Internetseite von Mediendienst Integration.

Hat Deutschland mehr Flüchtlinge aufgenommen als die anderen EU Länder

  • nach absoluten Zahlen ja: von 4,5 Millionen geflüchteten kamen eine Million nach Deutschland
  • nach Einwohnerzahl hat Schweden die meisten aufgenommen: 55 auf 1000 Einwohner, Deutschland 14 auf 1000 Einwohner
  • auch nach Wirtschaftskraft haben andere Länder viel mehr aufgenommen, etwa kleine Länder wie Zxpern, Malta usw.
  • Nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine flüchteten allein im Jahr 2022 mehr Menschen nach Deutschland als von 2014 bis 2016 zusammen. Anders als die Geflüchteten aus etwa Syrien oder Afghanistan müssen Geflüchtete aus der Ukraine aber keinen Asylantrag stellen – sie erhalten automatisch einen anerkannten Schutzstatus.

Wie haben sich die Schutzsuchenden in Deutschland verteilt

  • In Deutschland wurden sie nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel verteilt, der sich aus der Einwohnerzahl und dem Steueraufkommen der Bundesländer zusammensetzt.
  • Die meisten Schutzsuchenden kamen dadurch Ende 2016 auch in den größten Bundesländern unter, angeführt von Nordrhein-Westfalen und Bayern.
  • Relativ zur Einwohnerzahl landeten aber in den kleinsten Bundesländern Bremen und Saarland die meisten Schutzsuchenden. In Bayern waren hingegen vergleichsweise wenig Geflüchtete registriert.
  • Überdurchschnittlich viele der damals eingereisten Asylsuchenden zogen später vom Land in die Stadt. Besonders hoch war diese Bewegung raus aus ländlichen Regionen in Ostdeutschland.

Wie alt waren die Geflüchteten, und wie viele Frauen waren unter ihnen?

  • Mehr als 2/3 der Flüchtlinge waren männlich
  • Sie lagen insgesamt deutlich unter dem deutschen Altersdurchschnitt. Den größten Anteil machten Männer zwischen 20 und 30 Jahren aus – insgesamt eine Viertelmillion Menschen. Ähnlich groß war auch die Gruppe der unter 20-jährigen Männer.
  • Bei den Frauen bildeten unter zehnjährige Mädchen den größten Anteil. Mit knapp 100 000 gab es in dieser Altersgruppe keinen nennenswerten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Die zweitgrößte Gruppe der Frauen waren die 20- bis 30-Jährigen.
  • Demnach flüchtete etwa jeder fünfte Minderjährige ohne Begleitung von Erwachsenen. Ein Großteil davon waren junge Männer zwischen 16 und 18 Jahren. Doch auch zahlreiche der unter zehnjährigen Mädchen kamen ohne Eltern.
  • bei den Flüchtlingen aus der Ukraine sind 2/3 Frauen

Wer ist mittlerweile eingebürgert, wer ausgereist?

  • Von den eine Million Schutzsuchenden ist jeder siebte bereits ausgereist. Ob freiwillig oder unfreiwillig, ist nicht bekannt.
  • Die Hälfte der Menschen leben heute noch mit einem anerkannten Schutzstatus in Deutschland. Nur wenige leben trotz abgelehnten Schutzstatus hier. Einzelne warten noch auf eine Entscheidung.
  • Gut jeder Siebte darf mittlerweile durch einen anderen Aufenthaltstitel in Deutschland leben, weil er hier zum Beispiel eine Ausbildung oder Arbeit als international gefragte Fachkraft gefunden hat.
  • Jeder Sechste, der rund um 2015 in Deutschland Schutz gesucht hat, ist mittlerweile deutscher Staatsbürger. Damit kann er nicht mehr abgeschoben werden – und gilt in Statistiken auch nicht mehr als Geflüchteter.

Wer hat eine Ausbildung gemacht?

  • Knapp die Hälfte aller Erwachsenen hatten bei ihrer Einreise noch keinen weiterführenden Schulabschluss. 
  • Sechs Jahre nach ihrer Einreise hat sich rund ein Drittel der 2015 Geflüchteten in Deutschland weitergebildet. Der größte Teil davon hat eine Berufsausbildung begonnen.
  •  Gut fünf Jahre dauerte es einer weiteren Befragung von IAB, BAMF und SOEP zufolge, bis die rund um 2015 Geflüchteten ihre Deutschkenntnisse im Schnitt als ausreichend bis gut bewerteten.

Wie viele haben Arbeit gefunden?

  • Zwei Drittel aller 2015 zugezogenen Geflüchteten waren im Jahr 2022 erwerbstätig.
  • Während drei Viertel der Männer nach sieben Jahren in Deutschland Arbeit gefunden hatten, waren es nur ein Drittel aller Frauen.
  • Unter den arbeitenden Geflüchteten waren dabei drei Viertel in Vollzeit beschäftigt. Der Rest in Teilzeit oder geringfügig, also zum Beispiel als Minijobber.

Was hat das alles gekostet?

  • was es genau gekostet hat die rund um 2015 eingereisten Geflüchteten aufzunehmen, unterzubringen und zu integrieren, kann niemand genau sagen
  • Migrationskosten erfasse man – so die Bundestegierung – zudem nur unabhängig vom Herkunftsland – und inklusive sämtlicher Aufwendungen, die durch Flucht, Migration und Asyl insgesamt entstehen.
  • zwischen 2016 und 2021 jährlich 20 Milliarden insgesamt
  • Rund acht Milliarden Euro pro Jahr sind die Bekämpfung der fluchtursachen den größten Anteil aus.
  • Die Sozialleistungen für Geflüchtete kosteten den Staat etwa halb so viel.
  • Für die Länder entstehen zusätzliche Kosten: für Bayern z.B. zwischen 2016 und 2021 jährlich 2 Milliarden

Hat es auch finanzielle Vorteile für den Staat?