
Infos / Internetseite der Stadt
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- Deutscher Städtetag: Straßennamen im Fokus einer veränderten Wertediskussion … HIER
Vorgeschichte
Ausgangspunkt waren mehrere Anträge von Bürgerinnen und Bürgern zur Umbenennung von Straßen, dabei auch sehr detailliert des Hindenburgrings. Daraufhin wurde von der Stadt Memmingen – wie in vielen anderen Städten – eine Kommission eingesetzt, um belastete Straßennahmen zu untersuchen (aktuelle Mitglieder siehe unten), mit zwei Gegenstimmen – was zu erwarten war.
Zunächst wurde dann ein Kriterienkatalog analog zu anderen Städten erstellt. – siehe Link oben.
Zu Beginn der Arbeit der Kommission wurde der Zeitraum auf die Zeit des Nationalsozialismus festgelegt (obwohl es sicher auch interessant wäre, andere Zeiträume zu beleuchten.
Es wurde als nächster Schritt eine „Longlist“ mit vielen Straßennamen, die untersucht werden sollen erstellt. Aus dieser wurde dann eine „Shortlist“ mit 16 Namen gefiltert, die genauer untersucht werden.
Nächster Schritt war dann die Auftragsvergabe für Biogramme, auch für Hindenburg. Zu Hindenburg und den Ergebnissen gab es dann einen öffentlichen Abend – siehe LINK oben.
Weiter wurde die Berndl-Forschung – auch vor dem Hintergrund des Kriterienkatalogs – und noch weitere Forschungen in Auftrag gegeben bzw. vom Archivar erforscht. Dazu sprach die beauftragte Forscherin in der Kommission.
Gleichzeitig gab es die Überlegung der Umbenennung von Hindenburg, mit den praktischen Folgen und es wurde ein Info-Abends hierfür überlegt.
Das wurde jetzt ausgesetzt und den Kommissionsmitglieder mitgeteilt.
Der CRB (Christlicher Rathausblock) hat dann Zahlen und Fakten veröffentlicht – laut CRB wurde nichts aus den Sitzungen nach aussen getragen, der Vorstand des CRB habe sich das nach ihren Aussagen selbst ausgedacht und erforscht.
In Socialmedia-Beiträgen wurden vom CRB viele Gerüchte und falsche Zahlen in die Welt gesetzt. Der CRB positionieren sich auch gegen die Umbenennung – siehe auch Zeitungsartikel Memminger Zeitung: Aufstellung Liste.
Unsere Anfrage
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Rothenbacher,
lieber Jan,
die Arbeit der Kommission „Erinnerungskultur“ wurde ab Juli 2025 ausgesetzt.
Eine Neuaufnahme der Arbeit ist ab Februar 2026 geplant.
Bereits als diese Entscheidung der Aussetzung kommuniziert wurde, haben wir, die Grün-Linke Fraktion, große Sorge darüber geäußert, dass die gewollte Nicht-Kommunikation der in der „Kommission Erinnerungskultur“ beschlossenen und geplanten Inhalte, Umsetzungsmöglichkeiten und Bürgerinformationen nicht dazu beitragen wird, dieses Thema bis nach der Kommunalwahl einfach „auszusetzen“.
Vielmehr befürchteten wir, dass die Diskussionen in der Öffentlichkeit sich deutlich gegen die Stadt Memmingen und die Arbeit der Stadträt*innen richten wird.
Aus unserer Sicht ist dies bereits geschehen.
Aktuell kursieren – stark transportiert durch die Socialmedia-Beiträge des CRB – viele Gerüchte über geplante Umbenennungen einzelner Straßen, über sehr hohe (die in der Kommission ermittelten deutlich übersteigenden) Kosten für die Bürger*innen, über das Ziel, Geschichtsumschreibung betreiben zu wollen uvm.
Der letzte Facebook-Beitrag des CRB, veröffentlicht vor vier Tagen, ruft erneut zur Verschriftlichung einer Meinung zu diesen Behauptungen auf und schürt in den Kommentaren Vorurteile und Verunsicherung – und beruft sich auf einen Vorstandsbeschluss des Vereins, dieses Thema zu bespielen („öffentlich Stimmung …machen gegen die Kommission…“).
Es gibt andererseits auch immer lauter werdende Vorwürfe, dass – nach Ablehnung mehrerer Einzelanträge zu Umbenennungen – die Gründung der „Kommission Erinnerungskultur“ auch wieder nur eine Augenwischerei gewesen sei, um ruhig gestellt zu werden und die Stadt doch alles im Sande verlaufen lassen möchte.
Wir sind der Ansicht, dass all diese Gerüchte sowohl dem Ansehen der Stadt, dem Stadtrat und der Arbeit der „Kommission Erinnerungskultur“ massiv schaden und statt des angenommenen „Stillhalte-Effektes“ eine große Paralleldiskussion in der Stadt losgetreten wurde, gerade im Zusammenhang mit den Kommunalwahlen.
Wir bitten deshalb um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wird die Stadt an der Entscheidung festhalten, bis zu den Kommunalwahlen keinerlei Informationen über mögliche Kosten oder praktische Verfahren einer Straßenumbenennung an die Bürgerschaft zu geben?
- Wird weiterhin der Bürgerschaft gegenüber offen gelassen, wann weitere inhaltliche Informationen zu erwarten sind?
- Gibt es irgendeine Überlegung, den kursierenden Gerüchten und dem Unmut zu begegnen und Klarstellungen vorzunehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Monika Schunk, Stadträtin
Fraktion Grüne-Linke
Zusammensetzung der Kommission
Die Kommission setzt sich zusammen aus der politischen Stadtspitze mit Oberbürgermeister und Bürgermeistern, aus Stadtratsmitgliedern aller Fraktionen als demokratisch gewählte Repräsentanten der Stadtgesellschaft, sowie aus Verwaltung und Wissenschaft:
• Oberbürgermeister Jan Rothenbacher
• Bürgermeisterin Margareta Böckh,
• Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger
• Heribert Guschewski (Stadtrat, CRB), Vertretung: Helmut Barth
• Michael Rampp (Stadtrat, ÖDP), Vertretung: Nina Keckeis
• Sabine Rogg (Stadträtin, CSU), Vertretung: Horst Holas
• Dr. Monika Schunk (Stadträtin, B´90/Die Grünen), Vertretung: Rupert Reisinger
• Rolf Spitz (Stadtrat, SPD), Vertretung: Matthias Reßler
• Gottfried Voigt (Stadtrat, FW), Vertretung: Jürgen Kolb
• Prof. Dr. Martina Steber, Institut für Zeitgeschichte, Universität Augsburg
• Dr. Andreas Heusler, Referat Erinnerungskultur, Stadt München
• Dr. Konrad Sziedat, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
• Sebastian Huber, Kulturamt Memmingen
• Christoph Engelhard, Stadtarchiv Memmingen
DIE LINKE Meinung dazu
Wir, Die Linke, fordern
- als erstes eine Antwort auf die Anfrage unserer Fraktion Grüne/Linke
- wir fordern die Wiederaufnahme der Arbeit der Kommission
- wir fordern vor allem eine Richtigstellung der Zahlen, die vom CRB in Umlauf gebracht wurden
- wir fordern eine sofortige Bürgerinformation
- wir fordern einen Beschluss im Stadtrat zu den Umbenennungen noch vor der Kommunalwahl am 08.03.2026
Wir, Die LINKE, sind – wie unserem Antrag formuliert – der Ansicht, dass all diese Gerüchte und Diskussionen sowohl dem Ansehen der Stadt, dem Stadtrat und der Arbeit der „Kommission Erinnerungskultur“ massiv schaden. Von CRB Seiten wird die Diskussion bereits öffentlich geführt und damit in die Kommunalwahl gebracht. Was man (eventuell) erreichen wollte, die Umbenennung aus der Kommunalwahl herauszuhalten wurde jedenfalls nicht erreicht. Es gibt Kräfte (und nicht nur die extreme Rechte) die Erinnerungskultur nicht wollen.
Wir wehren uns auf heftigste dagegen, diese auf den nächsten Stadtrat nach dem 01.05.2026 zu verschieben. Wir wehren uns auch auf das heftigste dagegen, dies auf die Zeit nach der Wahl (08.03.2026) und der Konstituierung des neuen Stadtrates (01.05.2026) zu verschieben.
Wie, Die Linke, haben dazu eine klare Meinung: wenn es wissenschaftlich nachgewiesen ist müssen die Straßen umbenannt werden. SOFORT – Noch vor der Wahl am 08.03.2026 – und definitv nicht zwischem dem 08.03.2026 (Wahl) und dem 01.05.2026 (erstes Zusammentreten des neu gewählten Stadtrates)
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