Susi Ferschl: Ungleichland – auch in Memmingen

Arbeit für den neuen Stadtrat : Deutschland – Ungleichland – auch in Memmingen

Susi Ferschl, MdB und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Partei „Die Linke“war zur Unterstützung der örtlichen Stadtratskandidaten in der Pizzeria „Galileo“ zu Gast.

Die – neben Stephan Stracke von der CSU- einzige Abgeordnete aus dem Bundeswahlkreis Ostallgäu, zu dem Memmingen gehört, war bei ihren Ausführungen über jeden Zweifel erhaben; schließlich belegte sie ihre Ausführungen zur Gänze mit Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag.

So konnte sie zeigen, dass sogenannte „atypische Beschäftigungen“ (Geringfügige Beschäftigungen, Zeitarbeit, Teilzeitarbeit) bundesweit innerhalb der letzten zehn Jahre um 2,4%-Punkte gefallen, in Schwaben jedoch leicht gestiegen sind.

Die heutige Arbeitswelt bestehe für viele aus Unsicherheit und niedriger Bezahlung, auch werde Arbeit immer ungerechter verteilt und für immer mehr reiche ein Vollzeitjob zum Unterhalt der Familie oder auch nur für sich selbst nicht mehr aus. In direkter Folge steige die Gefahr der Altersarmut.

Alle diese Entwicklungen finden so auch statistisch nachgewiesen in Memmingen statt.

So fordert „Die Linke“ in einem ersten Schritt die Erhöhung des Mindestlohns auf mindestens 12 Euro. Er hinke so immer noch weit hinter den meisten EU-Ländern her.

Es sei außerdem ein Märchen, dass in Bayern die höchsten Löhne gezahlt würden.

Dies sei auch deswegen so, weil Bayern bei der Tarifbindung trauriges Schlusslicht der West-Länder sei.

Im Anschluss stellten sich die Memminger Stadtratskandidaten „Der Linken“ der Diskussion.

Dabei kamen die Themen Wohnungsnot, prekäre Beschäftigungsverhältnisse vor Ort, Nazi-Aktivitäten in der Region, mangelnde Angebote für junge Menschen und die ausstehende NS-Geschichtsbewältigung im Vorfeld der 500-Jahr-Feier der Bauernartikel zur Sprache.

Bei zahlreichen dieser Themen wollen „Die Linken“ bei einem Einzug in den Stadtrat initiativ werden und Bündnisse mit den demokratischen Parteien schmieden.

Aus aktuellem Anlass kam auch die gestaltungshemmende Haltung der Union in Thüringen zur Sprache.