
Friedrich Engels war ein deutscher Philosoph, Gesellschaftstheoretiker, Historiker, Journalist und kommunistischer Revolutionär. Darüber hinaus war er ein erfolgreicher Unternehmer in der Textilindustrie. Er entwickelte gemeinsam mit Karl Marx die heute als Marxismus bezeichnete Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie. (Wikipedia)
HIER eine Doku auf Arte: Friedrich Engels – Der Unterschätzte (ca. 55 Minuten)
Unternehmer und Revolutionär
Am 28.11.1820. wurde Friedrich Engel in Wuppertal geboren. Schon früh zog es ihn zu Literatur und Philosophie. Sein Vater, ein erfolgreicher Unternehmer, wollte dass er ins elterliche Unternehmen einsteigt. So nahm er ihn ein Jahr vor dem Abitur – Engels war ein exzellenter Schüler – vom Gymnasium, um in in eine Lehre zu schicken. So wurde er auch nach England in eine Niederlassung der Firma geschickt. Hier kam er zum ersten mal mit der Not und dem Elend der Arbeiter*innen in Kontakt.
Als er Karl Marx in Paris traf, begann eine der berühmtesten Freundschaften und eine der produktivsten Arbeitsbeziehungen der Weltgeschichte.
HIER Wikipedia: Friedrich Engels
Sein Leben in Stichpunkten

- Er sprach 12 Sprachen aktiv und 20 passiv
- Ohne jede journalistische Ausbildung stieg er mit 19 Jahren zu einem bekannten Journalisten auf
- schon früh wandte er sich von der Kirche ab und wurde Atheist
- Engels lehnte bürgerliche Konventionen wie die Ehe ab und war damit deutlich radikaler als Marx, der die Bourgeoisie zwar bekämpfte, aber wie ein Bourgeois lebte.
- obwohl er – vor allem in England lange unternehmerisch sehr erfolgreich tätig war, beschäftigte er sich mit unzähligen Themenbereichen
- neben der Philosophie waren dies die Naturwissenschaften und die Militärgeschichte
- zur Militärgeschichte hat er ein zukunftsweisendes Buch geschrieben, das in vielen Ländern eine Standardwerk in der Ausbildung von Militärs ist. Sein Spitzname war „General“. Sein Wissen liess ihn lebenslang für Frieden und gegen Krieg kämpfen (schon um 1880 sagte er den ersten Weltkrieg überraschend präzise voraus)
- Sein Buch „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ gilt eine der besten soziologischen Studien und als erstes Buch zur Situation von Menschen im beginnenden Industriezeitalter
- Ohne Engels hätte es Marx nicht gegeben – jedenfalls nicht den Marx, den wir heute kennen. Dank Engels entdeckte Marx die Ökonomie
- und das bezieht sich auch auf das tatsächliche „Überleben“ von Marx: zeitlebens hat er ihn und seine Familie finanziell unterstützt (im Gegensatz zu Engels den „Unternehmer“ konnte Marx mit Geld nicht umgehen)
- er stellte sich auch zeitlebens in den Dienst von Karl Marx, den er als „Genie“ betrachtete
- Engels hat das „Denkmal“ errichtet, auf dem Marx dann stand und heute noch steht
- er hat dafür gesorgt dass seine Bücher veröffentlicht werden
- er hat das Hauptwerk von Karl Marx – Das Kapital – nach seinem Tod fertig gestellt. Den zweiten Band hat er aus dem Nachlass zusammengestellt, den dritten Band in weiten Teilen ergänzt und geschrieben
- Mir dem Buch „Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“ hat er das Hauptwerk von Marx (Das Kapital) zusammengefasst und lesbar gemacht
- er hat die sich gründeten Organisation der Arbeiter (die Vorläufer der Parteien und Gewerkschaften) tatkräftig unterstützt
- nach dem Tod von Marx wurde Engels wurde zum Nachlassverwalter und verbrachte den Rest seines Lebens damit, den Nachruhm des Freundes zu mehren.
- es war Engels, der den Marxismus bleibend prägte, als er den Nachlass des Freundes ordnete.
- das „wissenschaftliche“ Leben von Marx und Engels war dermassen verbunden und erfolgreich dass es „nur“ eine gemeinsame Ausgabe ihrer Werke gibt: es umfasst 50 Bände.
- er hinterließ den Marx-Töchtern und ihren Familien ein Vermögen, vor allem in Aktien
- ein schlechtes Gewissen hatte er nicht: „Die Börse ändert nur die Verteilung des von den Arbeitern bereits gestohlenen Mehrwerts.“ Ein Satz von zeitloser Eleganz, Schönheit und Wahrheit.
Etwas zum „weiter“ Lesen
- Taz – Ulrike Hermann: Der Erfinder des Marxismus
- Der Freitag – Engels: der 200 Geburtstag digital
- SZ: Revolution und Rotwein – Friedrich Engels hat mit seinen Schriften den Lauf der Geschichte verändert. Dabei war er kein strenger Gelehrter, sondern viel lebenslustiger, als man meinen würde.
- Stadt Wuppertal: Engels 2020
- MIK-Museum der Industriekultur Wuppertal: Engels 2020
- Rosa Luxemburg Stiftung: 200 Jahre Friedrich Engels – Argumente eines Kritikers
- Industriemuseum: Ausstellungsraum zur Baumwollspinnerei Ermen & Engels
- Marx/Engels: Das Manifest der kommunisischen Partei

- Bundeszentrale für politische Bildung: Demokratischer Denkmalsturz? Über den Umgang mit politischen Denkmälern der DDR nach 1989
- Deutscher Kulturrat: Schwieriges Erbe – Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR nach 1989
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