Stoppt den Krieg

Der Krieg in der Ukraine ist jetzt im sechsten Tag. Und er wird jeden Tag – wie es scheint – schrecklicher. Es gibt wenig Bilder aber man mag sich das Leid der Menschen auf beiden Seiten gar nicht vorstellen. Es klingt abgedroschen: aber unsere Gedanken sind bei den Opfern auf beiden Seiten. Ukrainische und russische Mütter und Väter verlieren ihre Söhne. In Der Ukraine sterben Kinder und Frauen. Dazu der immense materielle Schaden mit zerstörten Gebäuden, Brücken usw.

Frauen und Männer die bei uns älter als 77 Jahre sind haben die Schrecken des letzten Krieges noch erlebt. Viele in diesem Alter haben Angst. Angst dass der Krieg nicht auf die Ukraine beschränkt bleibt. Sie wissen was Krieg bedeutet. Mich erschreckt immer wieder dass so viele junge Menschen bereit sind in den Krieg zu ziehen, bereit sind zu töten und bereit sind den eigenen Tod in Kauf zu nehmen.

Demonstrationen werden den Krieg nicht beenden. Aber es ist wichtig, unseren Einsatz für den Frieden zu zeigen. Deshalb die von der Partei Die Linke. organisierte Demo. Bisher mehr als 21 Partner unterstützen diese Aktion. OB Schilder und die Bürgermeisterin Frau Böckh und der dritte Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger unterstützen und werden sprechen.

Was der Krieg jetzt schon bei uns angerichtet hat

Welche Auswirkungen der Krieg auf unsere Wirtschaft hat, ist noch nicht abzusehen. Aber es wird als fast einziger Punkt diskutiert. Lieferketten sind wieder unterbrochen. Die Autoindustrie hat große Probleme, aber auch andere Industrien. Die Inflation steigt. Banken kommen in Schwierigkeiten. Es zeigt nach Corona zum zweiten mal in kürzester Zeit, wie wichtig es wäre mehr lokale und regionale Produktion anzustreben.

Was nahezu kritiklos und auch mit großer Erleichterung hingenommen wird, ist die Erhöhung der Militärausgaben. Auf die Schnelle 100 Milliarden für die Bundeswehr und die Zusicherung die 2% Quote für Militärausgaben zukünftig einzuhalten. (Nach zwei Jahren Pandemie und fast zwei Jahre Diskussion darüber gibt es 1 Milliarde für die Pflegekräfte). Aufrüstung in Zeiten militärischer Bedrohung finden viele beruhigend und gibt ihnen eine gefühlte Sicherheit..

Gewinner ist auf jeden Fall die Rüstungsindustrie – wie immer in Kriegszeiten. Diesmal wird das auch nach dem Krieg mit den Ausgaben so weiter gehen. Gleichzeitig wird immer mehr über die Zukunft der Kernenergie gesprochen. Statt vorwärts bewegen wir uns rückwärts. Geld wird an allen Ecken fehlen um den dringend nötigen ökologischen Umbau zu bewerkstelligen.

Auch das macht mir Angst und erschreckt mich ausserordentlich. In einer Welt mit immer mehr und immer schrecklicheren Waffen wird der Frieden nicht sicherer. Im Gegenteil: der Einsatz der Waffen wird mehr werden.

Was wäre nötig

Es funktioniert schon in Familien nicht, ein Familien-Mitglied zu demütigen oder auszugrenzen. Damit will ich Putin (der für mich ein Verbrecher und Diktator ist – einer von mehreren auf der Welt) nicht entschuldigen. Russland (nicht Putin) muss als gleichwertiges großes Mitglied der Welten-Familie akzeptiert werden.

Es braucht dringend eine neue Weltordnung mit gleichberechtigten Partner: Europa, Russland, USA, China und allen anderen Ländern. Die Aufteilung in „Gute“ und „Böse“ muss beendet werden. Es braucht Gespräche auf allen Ebenen und in allen Ländern müssen die demokratischen Kräfte unterstützt werden. Dies ist für mich die historische Aufgabe der Grünen in diese Richtung alle ihre Kraft einzusetzen und einen Gegenpol zu setzten gegen Ausgrenzung und Aufrüstung.

Die Welt muss friedlicher werden und das geht meiner Meinung nach nur mit weniger Waffen. Die USA mit den vielen Waffen in Privathand ist ein Beispiel, dass dies die Gesellschaft nicht friedlicher macht. Das Gegenteil ist der Fall. Das ist auf Länderebene nicht anders.

Waffenlieferungen müssen insgesamt weniger werden und in Krisengebiet und in Diktaturen (da zählt z.B. auch Saudi-Arabien dazu) müssen unmöglich sein. Und es sollte Regel werden mit Dikaturen (z.B. auch China) weniger Geschäfte zu machen,

Wenn unsere Erde noch eine Chance haben soll, dann braucht es viel Geld für den ökologischen Umbau und weniger Geld für Waffen, Krieg und Zerstörung.

Daher: die Waffen nieder – immer und überall.


Ein Gedicht wie ein frommer Wunsch:

Versöhnung

Tore der Freiheit auf! – Feinde von gestern,
nehmt unsre Hände hin, Brüder und Schwestern!
Arbeiter, Bauersmann, Bürger, Soldat –
eigenes Schicksal will eigenen Rat.
Glückliche Ernte will zeitige Saat. –
Nieder die Grenzen, die uns geschieden!
Völkerfreiheit wirke das Band
ewiger Freundschaft von Land zu Land, –
wirke der Völker ewigen Frieden.

Erich Mühsam (1878 – 1934 (ermordet im KZ Oranienburg)), dt. Schriftsteller, Anarchist und Pazifist, Hg. der Zeitschriften „Kain“ und „Fanal“

Noch ein paar Lieder:

  • Konstantin Wecker: Der Krieg – HIER
  • Hannes Wader, Konstantin Wecker, Reinhard Mey : Es ist an der Zeit – HIER
  • Ernst Busch: Moorsoldaten – HIER – ein Klassiker aber immer wieder berührend