Stadtklima-Konzept

  • HIER der Bericht – ACHTUNG: 110 Seiten, unten eine Zusammenfassung
  • HIER Maßnahmen zur Hitzeminderung
  • HIER Karte: Konzept Hitzeminderung und Kaltluft
  • HIER Karte: Konzept Bioklimatisches Entlastungssystem
  • HIER Bauwesen Memmingen mit Zukunft Altstadt, Lichtmasterplan, Rosenviertel, Stadtklima, Weinmarkt, Soziale Stadt Ost, Steinheim
  • HIER Klima Stadt Memmingen
  • HIER Stadtklimakonzept

Grundsätzlich

Das Stadtklimakonzept ist nicht in erster Linie gedacht, um Maßnahmen spezifisch für das Klima zu überlegen und durchzuführen. Es ist gedacht als „übergeordnetes Denkmodell“: Klima immer und bei allen Maßnahmen mitzudenken und mitzuplanen – bei jeder Straße, bei jedem Baugebiet, bei jedem Fkächennutzungsplan, bei jeder Industrieansiedlung usw.

Im Referat 5 gibt es die Abteilung 56 Umwelt und Klima, das diese Aufgabe übernehmen soll.

Das ist grundsätzlich gut gedacht, aber halbherzig.

Die Ansiedelung beim Bauamt sagt aus, dass es hauptsächlich als „Bau-Aufgabe“ gesehen wird. Es könnte aber viel umfänglicher gedacht werden: als Amt für Nachhaltigkeit, angesiedelt direkt beim OB. JEDE Maßnahme der Stadt muss durch dieses Amt laufen. Und das betrifft dann eben alles: alle Anschaffungen, alle Energiemaßnahmen, Verkehr usw.

Beispiele:

  • Amt für Nachhaltigkeitsförderung in Neumarkt in der Oberpfalz: sehr interessant weil hier auch Bürgerschaftlichen Engagement auch die Handlungsfelder Bündnis für Familie, Integration und Generationenmanagement zugeordnet. HIER
  • Nachhaltigkeitsmanagement Stadt Freiburg: äusserst umfassend – HIER
  • Die Stadt Schwabach hat ein Referat „Umwelt, Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ mit den Bereichen: Umweltschutzamt, Klimaschutzmanagement, Klimaschutz und Umweltplanung, Federführung für den ÖPNV, Mobiliätsplanung, Aufgaben der Stadtsanierung und Stadterneuerung. HIER

JEDER (Hausbesitzer) kann was zum Klimaschutz beitragen

Alle Maßnahmen, die unten angesprochen werden, kann tatsächlicher JEDER mit unterstützen, zumindest jeder Hausbesitzer. Garten naturnah gestalten, Fassaden begrünen, Haus energetisch sanieren usw.

Sinnvoll wäre hier zumindest eine Beratungs-Initiative der Stadt für die Bürger:innen und auch eine Anschub-Finanzierung.

Ausgangslage

Memmingen ist von einer sommerlichen Überhitzung betroffen. Besonders die Menschen, die sich in der Altstadt oder den großen Gewerbegebieten aufhalten, werden dadurch belastet. Dabei handelt es sich nicht um ein vereinzelt auftretendes Wetterextrem, sondern um eine neue Normalität, die an vielen Sommertagen bereits heute die Regel ist. Trotzdem werden viele Teile Memmingens, gerade der Stadtrand sowie die Teilorte, vom gut funktionierenden Kaltluftsystem erreicht. In der unbebauten Landschaft bildet sich nachts Kaltluft, die dann ins Siedlungsgebiet strömt und dieses effektiv abkühlt. Memmingen ist eine relativ gut durchgrünte Mittelstadt mit teils dicht besiedelten durchgrünten Quartieren und wichtigen öffentlich zugänglichen Entlastungsflächen. Diese sind besonders erhaltenswert und gerade die Wohngebiete vor negativer Entwicklung zu schützen. Dennoch gibt es auch Stadtbereiche, die unterversorgt sind – hier finden sich für die Einwohnerinnen und Einwohner nicht ausreichend kühle Entlastungsräume an heißen Tagen. Zukünftig ist mit einem weiteren Temperaturanstieg zu rechen, auch extreme Hitzewellen werden zunehmen. Vor diesem Hintergrund sollten Anpassungsmaßnahmen zur Hitzeminderung als umso dringender angesehen und mit Nachdruck umgesetzt werden.

Daher werden drei übergeordnete Zielsetzungen für die zukünftige Entwicklung Memmingens in klimatischer Hinsicht zur Anpassung an den Klimawandel definiert:

  • Die Hitzebelastung im gesamten Stadtgebiet wird reduziert und vermieden.
  • Das bestehende Kaltluftsystem wird erhalten und geschützt.
  • Grünflächen und Entlastungsräume für die Bevölkerung werden erhalten, aufgewertet und ergänzt; insbesondere auch in den stark betroffenen Bereichen.

Maßnahmen zur Hitzeminderung

HIER vergrößern
  • Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftbahnen freihalten, entwickeln und sichern
  • Klimawirksame Grün- und Freiräume sichern
  • Grüne Verbindungsachsen zwischen den Freiräumen herstellen
  • Kleinteilige Grünräume im Wohn- und Arbeitsumfeld schaffen
  • Durchgrünung in Wohngebieten mit hohem Bevölkerungsanteil
  • Entwicklung klimawirksamer privater Grünräume unterstützen
  • Grünflächen mit hitzeangepasster Vegetation
  • Gewässer offenlegen und als zugängliche Klimaräume gestalten
  • Gebäudeausrichtung für Durchlüftung und Beschattung optimieren
  • Bei Neubauten auf ausreichend Grünanteil achten
  • (private) Frei und Aussenflächen begrünen und entsiegeln
  • Dach – und Fassadenbegrünung
  • Parkplätze begrünen, verschatten und entsiegeln
  • Gebäude durch Beschattung vor sommerlicher Wärme schützen (Bäume)
  • Gebäude energetisch sanieren
  • Einfallstraßen klimaoptimiert umbauen
  • Erleb- und nutzbare bewegte Wasserelemente anlegen

Räumliches Klimaanpassungskonzept

Die Folgen des Klimawandels betreffen die Bevölkerung, die bestehenden Stadtstrukturen, Infrastrukturen sowie Grün- und Freiräume. Die Analysen haben gezeigt, dass un- terschiedliche Räume und Strukturen in der Stadt auch un- terschiedlich (stark) betroffen sind. Folglich müssen diese Bereiche auch differenziert behandelt werden.

Es werden räumlich konkrete Aussagen benötigt, an welchen Stellen in der Stadt welche Anpassungen notwendig werden. Aus diesem Grund wurde zusätzlich zu den Maßnahmen und Handlungsfeldern ein räumliches Planwerk aus zwei Konzeptplänen erstellt:

  • Teilkonzept Hitzeminderung und Kaltluft:
    Zielt darauf ab, die Hitzebelastung im Stadtgebiet Memmingens zu reduzieren und das bestehende Kaltluftsystem zu schützen und zu erhalten. Darüber hinaus wird dargestellt, wo prioritär zu handeln ist und welche Maßnahmen sich für welche Stadtstruktu- ren eignen.
  • Teilkonzept Bioklimatisches Entlastungssystem: Zeigt auf, wo Entlastungsmöglichkeiten für die Bevölkerung geschaffen werden können und ein Netz an Entlastungsräumen entstehen kann.

Umsetzungsstrategie

Verwaltungsinterne Organisation

Die Umsetzung des SKK ist eine ressortübergreifende Querschnittsaufgabe und bedarf der Mit- und Zusammenarbeit der gesamten Stadtverwaltung. Das SKK wurde vom Amt 51 Stadtplanung erstellt.

Hier wäre eine Amt sinnvoll, dass all diese Aufgaben bündelt. ähnlich der Stadt Schwabach – siehe HIER

Akteuere und Adressen

Die Umsetzung der Maßnahmen liegt grundsätzlich bei der Stadtverwaltung, aber auch jeder Einzelne kann teilweise Maßnahmen auf seinem eigenen Grund umsetzen (siehe Abb. 63, S. 81). Dies gilt nicht nur für Privatpersonen, son- dern auch für Gewerbetreibende.

Um private Akteure zu aktivieren, ist es wichtig, dass die Stadt als Vorbild vorangeht. Das heißt, ihre eigenen Flächen dazu nutzt, Maßnahmen der Hitzeminderung und Modellprojekte umzusetzen. Gleichzeitig muss die Bevölkerung aktiv einbezogen und informiert werden. Dazu gehören Wissensvermittlung, aber auch Anreize oder das Schaffen von Beratungsmöglichkeiten.

Öffentlichkeitsbeteilgung

Ein zentraler Aspekt zur Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Breite der Gesellschaft und auf privaten Flächen ist die Sensibilisierung für Themen und Maß- nahmen der Klimaanpassung.